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10 Dinge, die mein Leben verändert haben!

Die Überschrift segelt ziemlich selbsterklärend daher, wa? Deshalb kann ich mir die reisserische Einleitung für heute sparen.
Falls du den Titel noch nicht gelesen hast, empfehle ich dir, dies nachzuholen. Ausser, du bist so ne coole Nudel, die sich abenteuerlustig direkt zum Hauptteil wagt.

Um es gleich vorweg zu spoilern: auch wenn ich zum Teil etwas witzig über die folgenden Punkte schreibe, liegt es mir am Herzen, meine Erfahrungen mit einer positiven, nachhaltigen Auswirkung mit dir zu teilen.
Nimm dir, was du brauchst und lass den Rest einfach im Blog-Regal liegen.

Ausprobieren bitte auf eigene Gefahr.
Könnte ja gut werden.

Bereit? Los geht’s!

1. Wer braucht schon ne Flimmerkiste?

Als hochsensibler Mensch bewegen mich schlimme Nachrichten aus den Medien viel mehr und länger, als mir lieb ist. Aus diesem Grund habe ich vor etwa einem Jahr beschlossen, den Fernseher nur für auserwählte Programme einzuschalten.
Sowas wie achtsames konsumieren oder so.

Keine Terroranschläge oder Mordgeschichten serviert zu bekommen macht mich innerlich ruhiger. Die Probleme in der Welt werden ja nicht besser, wenn ich davon weiss.
Ausser, es handelt sich um die wirklich tiefen Probleme von Barbara Salesch, Betrugsfälle oder was RTL derzeit alles sendet.

Inzwischen schalte ich den Fernseher alle drei Monate kurz ein, um sicherzugehen, dass er noch funktioniert. Ich überlege mir sogar, meinen Staubfänger ganz wegzugeben.

Nachteil: Da ich auch keine News über mein Handy lese, ist es halt blöd, nicht mitreden zu können. Manchmal ernte ich total schockierte, weit aufgerissene Augenpaare, wenn ich nachfrage, wer denn jetzt die Arbeit im Bundesrat genau gekündigt hat. 

Vorteil vom Nachteil: Ich kann die Dinge innerhalb von zwei Minuten googeln.

Oh, es handelt sich sogar um zwei Bundesräte. 
Ich fuchs.

2. Umentscheiden? Kann ich!

Wenn ich heute A sage, muss ich morgen nicht B sagen. Ausser, wenn ich gerade das Alphabet lerne.
Dann wärs vermutlich besser.

Ich darf mich umentscheiden!
Klingt simpel, war für mich als strukturiertes Mädel mit Nachholbedarf in Spontanität nicht wirklich einfach. Mich neu zu entscheiden ist völlig okay und sogar sehr wichtig. Weil ich mich verändere.
Oder einfach nur so. Ohne Grund.

Die Erlaubnis, neue Träume anzunehmen macht mich innerlich um einiges entspannter und nimmt mir den Druck, an einmal festgelegten Zielen festhalten zu müssen.

Egal, ob es sich dabei um meinen Beruf, Freizeitaktivitäten oder der Vorstellung meiner eigenen vier Wände handelt. Ich kann und darf umdisponieren.
Sogar im Sekundentakt.

3. Humor ist, wenn man trotzdem lacht

Dankeschön, lieber Humor – durch dich wird jedes Scheitern zum Höhepunkt!
Schliesslich brauche ich Steilvorlagen für meine Blogartikel. Die Beiträge kommen nun mal authentischer rüber, wenn ich sie selbst erlebe.
Ich opfere mich sozusagen nur.

Selbst wenn der Humor gelebter Perspektivenwechsel für mich bedeutet – mittendrin ist manchmal nicht ganz so sympathisch. Da hilft mir die Frage: Was würde ich an meiner Situation witzig finden, wenn ich nicht betroffen wäre?
Die Fachleute der grossen Psychologiewelt nennen sowas «Reframing», also Umdeuten.
Ich nenne es Lebenseinstellung.
Oder gedankliche Korrektur.

4. Die zehn-Minuten-Transformation!

Das ganze Persönlichkeits-Ding ist gerade voll im Trend. Es gibt ja Leute, die lesen jede Woche ein neues Buch über die Persönlichkeitsentwicklung. Meist geht mir das zu schnell und das Gefühl der Überforderung setzt ein. 
Sowas kriege ich einfach nicht hin.

Wie speichert dieses Menschengrüppchen das auch noch im Langzeitgedächtnis ab? Bei mir würde nicht mal eine externe Festplatte mit USB-Anschluss reichen. Vermutlich sind das die coolen Leute, die ohne Einleitung direkt zum Hauptteil übergehen.

Jedoch habe ich einen Weg für mich gefunden: die zehn-Minuten-Transformation. Keine Vorher-Nachher-Bilder mit Selfiestick.
Sondern bloss zehn Minuten in einem Buch lesen – dafür jeden Tag. Funktioniert bei mir sehr gut! Denn bereits nach zehn Minuten habe ich das Gefühl, ich denke anders über das Leben.
Lesen kann lebensverändernd sein – diese Aussage finde ich nicht zu hoch gegriffen, ausser das Buch steht zuoberst im Regal.

Nachteil: funktioniert nur bei Sachbüchern über die Persönlichkeitsentwicklung. Das Buch der Teletubbies ist nicht praxiserprobt. Dafür weiss man nachher, wo sich die versteckte Tasche von Tinky Winky befindet.
Immerhin besser als nix.

5. Stoffwechsel-Dingsbums à la Noémie

Eine der besten Entscheidungen in meinem Leben war es, eine Stoffwechselanalyse zu machen. Damit habe ich nicht nur mich besser kennen gelernt, sondern auch die Lebensmittel und Portionsgrössen, die mein Körper benötigt, um gesund zu sein.

Dazu erkannte ich den geschmacklichen Unterschied von Gemüsesorten, was Kohlenhydrate, Eiweisse und Fette sind und welche Lebensmittel meinem Stoffwechsel Energie entzog (spürbar!). Was für mich gesund bedeutet, muss für Berta oder Gerdi nicht dasselbe heissen.

Für mich war diese Analyse die Tür zu der gesunden „Noémie’s-Stoffwechsel-Ernährungswelt“. Die Liebe zu grünen Bohnen kam aber erst viel später.
Wenn du dich für die Details interessierst, darfst du ganz charmant auf diesen Link klicken: Vitalität steigern – der Stoffwechsel als unterschätzter Faktor!

6. Was soll Empowerment sein? Ich dachte, mir wird hier geholfen?!

Ja, die Fachpersonen in der Welt der Psychologie sind Profis.
Und nein, sie haben keinen Röntgenblick.

Aus irgendeinem Grund war ich nämlich überzeugt, dass mich die Profis nur ansehen müssen und sofort über mein Befinden Bescheid wissen. Dass ich meinen Teil dazu beitragen muss, damit es mir besser ging, verstand ich erst nach den ersten sechs Monaten in der Klinik. Das zu erkennen, hat mein Leben in dieser Weise verändert, dass ich meine Lebenszeit nicht mehr mit falschen Erwartungen vergeude, sondern mitarbeite und Hilfe annehme.
So kann mir geholfen werden. Und vor allem die Wirkung von Empowerment in mir entfalten. 

7. Bewegung hält nicht nur körperlich fit!

Damit meine ich nicht die durchtrainierten Bodybuilder, die ihren Waschbrettbauch in Youtube-Filmen zur Schau stellen. Sondern die beinahe übersehbaren Momente, die etwas mit Bewegung zu tun haben.
Damals habe ich mit einer Minute gehen und einer Minute leichtem Jogging angefangen. Nach wenigen Minuten war ich kaputt. Erledigt.
Trotzdem hatte diese kleine Aktivität eine ganz grosse Wirkung in schwer depressiven Phasen. Durch die Bewegung war es mir unter anderem auch möglich, mich von den Selbstverletzungen zu distanzieren. 

Es gibt so viele Arten, den Körper zu spüren.
Badminton. Krafttraining. Tanzen. Golf. Schwingen. Meinetwegen auch Zumba oder völlig alltagstaugliche Varianten: Müllbeutelstossen, Badewanne-Schnorcheln. Allwetter-Rasenmähen. Feiertagslangstreckenbohren. 

Was durch Bewegung auch möglich werden kann?
Die elende Grübelei durchbrechen. Perspektiven kriegen. Erfolge feiern. Genesen. Das körperliche und seelische Immunsystem stärken. Ganzheitlich fit werden.
Und es auch bleiben. 

8. Kalte Duschen nehmen mir die Barrieren im Alltag

Ein ganz frisches Thema in meinem Leben (haha, Wortwitz). Genau genommen seit zwei Monaten.
Und doch hat es mein Leben verändert! Über viele Jahre hatte ich eine Menge Ausreden, warum eine kalte Dusche bei mir angeblich nicht geht: Keine Zeit. Zu niedriger Blutdruck. Wasserverschwendung. Ungünstige Sternenkonstellation. Zu nass.
Aber vor allem: viel zu kalt.

«Das geht einfach nicht! Das ist unmöglich!», dachte ich erneut, als ich mir (mal wieder) vornahm, kalt zu duschen. Bis der Wendepunkt kam: Ich habs einfach gemacht!

Ich bin nicht kollabiert, da sich die gesunde Bauchatmung bei so einer Aktivität automatisch einstellt. Vor allem das Gefühl danach, mit dem HULK-Feeling vor dem Badezimmerspiegel zu stehen, lächerliche Grimassen zu schneiden und mir theatralisch zum errungenen Sieg zu gratulieren, ist unbezahlbar.
Und witzig. 

Wenn ich beruflich oder privat vor einem «das geht einfach nicht» stehe, erinnere ich mich daran, wie wichtig mir die kalte-Dusche-Therapie geworden ist. Aus diesem Blickwinkel betrachtet nehmen mir kalte Duschen die Barrieren auch ausserhalb meines Badezimmers.

9. Glückstagebuch schreiben

Jeden Tag drei kleine Momente aufschreiben, in denen man richtig glücklich war. Fortgeschrittene wagen sich an fünf Momente heran. Klingt viel zu einfach?

Vielleicht ist es erstmal ungewohnt, nach glücklichen Momenten zu suchen. Vor allem mit einem depressiven Schleier vor den Augen braucht es Mut, sich darauf einzulassen. Doch ziemlich schnell (schon nach zwei bis vier Wochen) brauchst du die Momente nicht mehr suchen – sie werden dich finden.

Als Geschenk obendrauf bekommst du eine neue Sichtweise. Dein Alltag bleibt gleich, doch die Perspektive verändert sich und somit dein Erleben, also dein Wohlbefinden. Mit dieser Methode ist es möglich, punktuell glücklich zu sein. Immerhin besser als gar keine Punkte, oder? Bei Fortgeschrittenen können die Punkte zu einem flächendeckenden Lebensklecks gedeihen.

Der richtige Zeitpunkt, ein Glückstagebuch zu schreiben ist jetzt. Heute. Meines habe ich angefangen zu schreiben, als ich eine volle Invalidenrente bezogen habe.

Nachteil: die Wirkung des Glückstagebuchs entfaltet sich nur, wenn man es auch tatsächlich macht.

10. Diese eine Frage!

Eine einzige Frage im Prozess des Gesundens war sehr wegweisend für mich: Will ich wirklich gesund werden?
Klingt banal, doch eine Krankheit kann auch Vorteile bringen, vor allem, wenn ich mich zu einem Teil damit identifiziere. 

Es braucht Mut, seine Krankheit aufzugeben und sich auf etwas völlig Neues einzulassen. Die ehrliche Beantwortung dieser einen Frage hat mein Leben verändert.

Das ist ein Prozess und passiert nicht von heute auf Morgen. 
Und das ist gut so. 

** Achtung, abrupter Themenwechsel. **
Wir sind durch mit den zehn Dingen. 

Mein Fazit? 

Es sind die kleinen Dinge, die meinen Alltag bereichern und verändern.
Was auch immer unser Plan ist, wichtig ist nur, dass wir beginnen.

Weniger ist mehr.
Ausser bei grünen Bohnen.

In diesem Sinne
Bleiben wir gemeinsam dran – es lohnt sich!
Noémie

PS: Was hat dein Leben verändert?
Wenn du es mit uns teilen magst, schreib gerne unten in die Kommentare!
Ich freue mich!