Allgemein

Friss nicht die ganze Kuh, wenn du das Steak haben möchtest!

Gerne würde ich meinen Gedanken widersprechen, doch mir fehlt es an Argumenten. Ich wünschte, meine Ansicht könnte so rausplumpsen wie das Gemüserisotto. Das Leben bringt mir den Trüffel wohl nicht mehr ans Bett.
Auch kein Risotto. 

Alltägliche Verpflichtungen vermischen sich mit einer Runde Seelenblues. Mehr oder weniger elegant werde ich aus meiner Komfortzone geschubst.. oder wie sagt man?
Meine Schaukel steht an der Hauswand.

Die Realität zu akzeptieren, wenn man sie mag ist einfach. Wenn man sie nicht mag, das ist Kunst. Doch wenn man das Schlechte aus seinem Leben entfernt, ist damit nicht direkt etwas Gutes geschaffen. Erstmal entsteht da ein Vakuum.
Wenn es dir nicht gut geht, weisst du innerlich, was zu tun ist.

Meistens steht uns die Angst im Weg, nachher einfach schlechter dazustehen als jetzt.

Vielleicht nennst du es «es ist mir zu viel». Könnte es womöglich deine Strategie sein, dass du zu viel auf einmal wolltest?
Einer drohenden Überforderung entgegenzuwirken hilft die Entscheidung, erstmal nur eine Sache zu tun.
Nur für jetzt.

Und dann?

Verdaue erstmal.
Lass auf dich wirken.

Wenn ich kurz meine bildliche Sprache rausholen darf: Friss nicht die ganze Kuh, wenn du das Steak haben möchtest. Wenn du es trotzdem probierst, merkst du, dass es nicht geht und gibst auf. Du bist übersättigt, bevor es überhaupt angefangen hat.

Vegane Beispiele kann ich eben.
Ich fuchs.

Zurück zum Thema.

Wirf das Zeitmanagement würdevoll auf den Kompost!

Vielleicht bist du gerade nicht in dem Ausmass für dich da, wie du dich zu brauchen scheinst. Abends erschöpft zu sein hat oftmals damit zu tun, sich tagsüber zu verlieren. Das hat herzlich wenig mit dem vollen Terminkalender zu tun.

Wenn du denkst, das Leben ist zu kurz, bist du ständig in Eile, das Leben zu füllen. Es wäre ein ungünstiger Denkansatz, alles über Zeitmanagement und Termin-Organisation zu lesen, um sich innerlich balancierter zu fühlen.

Es geht nicht um Zeit.
Es geht vielmehr um dein Energiemanagement!

Lerne mit deiner Energie umzugehen und abzuschätzen, wie viel Energie du für eine Aktivität benötigst. Heisst konkret: Die Agenda auch mal mit einer «Energie-Fress-Brille» zu betrachten.

Wie viel Energie brauchst du, um grüne Bohnen einkaufen zu gehen? Den Friseurtermin? Die Präsentation im Geschäft? Die Therapiestunde? Den Kochabend mit Freundinnen?
Überprüfe dein Gefühl dabei sorgfältig – es gibt kein Richtig oder Falsch.

Es empfiehlt sich, ehrlich mit sich selbst zu sein. Hartnäckigkeit in deiner persönlichen Analyse zahlt sich aus!

Es braucht auch Zeiten, in denen nichts produktives geschehen muss. Das ist der Boden, der dich tragen kann und nicht abhängig macht von äusseren Leistungen. Wenn du sein kannst, kann der innere Wackelkontakt mit dir schrittweise behoben werden.

Mental fit ist der, der seine Energie bündeln kann.

Es gibt kein zu viel.
Es gibt nur ein zu viel in zu kurzer Zeit.

Mal gilt es, aktiv die eigenen Ziele zu verfolgen und manchmal brauchen wir die Fähigkeit, uns zurückzuziehen, innerlich Rücksprache zu halten und uns an die Lebensumstände anzupassen. Investiere Energie in dich, aber ohne morgen das Ergebnis haben zu wollen.

Wichtiger als da raus zu kommen ist, sich den Dingen bewusst zu werden.
Ausnahme: wenn du ein Moorbad in der Natur geniesst. Bleib dann lieber drin, sofern du freiwillig in der Situation stecken solltest.
Heilwirkung und so.

Ich schweife schon wieder ab. Sollte mir das zu denken geben oder feiere ich das?
Grundsätzlich auch egal. Wenn es für mich stimmig ist, habe ich alles richtig gemacht.
Übertragbar auf so viele Bereiche im Leben.

Miese Tage und problematisch positionierte Schaukeln bedeuten nicht das Ende. Sie sind der Startschuss für deine Gesundheit.

Ich wünsche dir, dass du viele Aktivitäten in deiner Agenda stehen hast, die dich mit Energie und Lebendigkeit beleben. Die Brille, mit der du deine Termine auf Energie-schenkende-Aktivitäten überprüfst, steht dir ausserordentlich gut! 

In diesem Sinne
Bleib dran – es lohnt sich!

Noémie

Ach ja. Noch was für alle, die noch ein wenig Schmunzeln möchten:

Ich bin Second-Hand-Vegetarier.
Kuh isst Gras.
Ich esse Kuh.

(die Grüsse gehen raus an die weiteren Teilnehmenden der fleischlosen Frühlingskur in dieser Woche…)