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Meine 5 Lieblingsfragen zur Selbstreflektion

Meine Festplatte da oben benötigt regelmässig eine Softwareaktualisierung. Dazu brauche ich drei Dinge: Stift, Papier und auserwählte Fragen.
Bei diesen Noémie-Updates kann ich sorgfältig überprüfen, ob ich noch den Werten folge, die für mich wichtig sind.  Mit fünf Knaller-Fragen werde ich mir der Verantwortung für mein Wohlbefinden wieder klar bewusst.

Zumindest finde ich, dass die Fragen der absolute Knaller sind. Aus diesem Grund möchte ich sie heute mit dir teilen. 
Nimm mit, was du für dich brauchst und lass den Rest im Blogregal liegen.

Bist du bereit?
Los geht’s.

Frage 1: Warum tust du, was du tust?

Whoom.
Wenn ich mir diese Frage radikal ehrlich beantworte, geht sie tiefer als diplomierte Tiefseetaucher.

Ich beobachte mich selbst: Wie gehe ich durch den Tag, wie gehe ich zu Bett und wie stehe ich wieder auf? Wie bin ich, wenn mir niemand zusieht?

Du bist, was du tust und nicht, wovon du sagst, dass du es tust.

Jedes Verhalten ist sinngeleitet. Welchen Sinn haben meine verschiedenen Verhaltensmuster, die ich da mit mir Gassi führe?
Die erste Frage nutze ich vor allem als Vorbereitung für Frage Nummer zwei.

Frage 2: Was sind die Konsequenzen?

Egal ob gut oder schlecht: Jede Handlung hat früher oder später Konsequenzen.
Bei dieser Frage nehme ich meine heutigen Gewohnheiten als Ausgangspunkt.
Mache ich Rückenübungen?
Kenne ich alle RTL2-Soaps?
Sind fünf grosszügig beschmierte Butterbretzel pro Tag wirklich so sinnvoll?
Nehme ich mir zwei Minuten Zeit, dankbar zu sein?
Gehe ich zur Zahnreinigung?
Geniesse ich einen Abendspaziergang?

Es geht um die kleinen Entscheidungen mit langfristig grosser Wirkung. Wenn ich meine jetzigen Gewohnheiten zwei Jahre lang weiterhin so ausführe, wie sieht mein Leben dann aus? Stimmt dieses Bild mit meinen Vorstellungen? Oder würde ich etwas bereuen?

Ich bevorzuge den Schmerz der Disziplin, nicht der Reue. Zumindest holt mich die Frage in die Gegenwart und lässt mich spüren, handlungsfähig zu sein. Ich kann (zu einem grossen Teil) entscheiden, wie mein Leben weitergeht.
Ist das nicht toll?

Frage 3: Um was würde dich dein Körper bitten, wenn er reden könnte?

Klassiker.
Diese Frage hilft mir, Prioritäten im Alltag zu setzen. Mein Körper ist der beste Kompass und immer ehrlich zu mir. Dazu ist er hochintelligent (Mathematik mal ausgenommen), weil er genau weiss, was zu tun ist.

Bei dieser Frage wird mir wohl ums Herz, weil manche Entscheidungen durch die Brille meines Körpers deutlich auf der Hand liegen. Ich reduziere meinen Alltagskram auf das Wesentliche und stärke dadurch mein Selbstmitgefühl. Und wenn es mal nicht so funktioniert, schüttle ich Frage 3.1 aus dem Ärmel: Wenn ich mich voll lieben würde, was würde ich jetzt tun?

Dann darf ich nur noch ins Handeln kommen.
Betonung auf «nur».
Hüstel.

Frage 4: Was ist richtig, was ich noch nicht beachte?

Ich bin ein Mensch mit Kopf. Also Kopfmensch. Das ist nicht immer wünschenswert, weil ich mir dadurch selbst bekloppte Steine in den Weg lege. Ich versuche Probleme zu lösen, die noch gar nicht Realität sind. Diese Tätigkeit raubt viel Akku, unter Umständen sogar den Schlaf.

Die Frage hilft mir, auf die sachliche Schiene einzuspuren. Welche Fakten liegen vor? Was ist tatsächlich so und welche Wirklichkeiten denkt sich mein Kopf aus?

„Was ist richtig, was ich noch nicht beachte?“ kann oft die rettende Strategie sein, mich nicht ganz verrückt zu machen. Es schafft Distanz und lockert den verhedderten Knoten in mir. Meine Devise: Probleme erst lösen, wenn sie da sind.
Nicht vorher.

Frage 5: Welche Arbeitsbedingungen wären optimal für mich?

Diese Frage begegnet mir in einer Portfolioarbeit. In meinem Lieblings-Knaller-Frage-Grüppchen ist sie für die Abteilung „Zukunft“ zuständig.

Es geht darum, was ich für wichtig im Alltag halte. Mag ich viele Verpflichtungen, wenig Struktur, brauche ich Rückzug oder fühle ich mich inmitten vieler Leute wohl? Will ich meinen Alltag so umgestalten, dass ein süsser Golden Retriever mein Leben bereichern kann?

Diese Frage zielt darauf ab, meinem inneren Jammerlappen den Wind aus den Segeln zu nehmen. Jeder Mensch hat die gleichen 24 Stunden pro Tag zur Verfügung. Ich klopfe meine Träume auf Realitätsmöglichkeiten ab – und probiere einfach mal aus.
Könnte ja gut werden. 

Schwupps sind die fünf Knaller-Fragen auch schon durch.

Was mir noch wichtig ist zu schreiben: Ich sehe die Selbstreflektion nicht als ständiges Optimieren und Werkeln an sich selbst. Reflektieren ist vielmehr ein Innehalten, um sein Denken, Fühlen und Handeln immer besser zu verstehen.
Schlussendlich darf die Art, wie du Tag für Tag zu deinem Leben formst, auch wirklich zu dir passen. 

In diesem Sinne
Bleiben wir gemeinsam dran – es lohnt sich!

Noémie