Allgemein
Sei für dich da, wenn du dich am meisten brauchst!
Es gibt Dinge im Leben, die fühlen sich kacke an. Und es gibt Dinge, die machen die Dinge ein bisschen weniger kacke. Zum Beispiel der Humor einer Freundin, die mir soeben ein GIF schickt, indem ein Panda mit seiner Kacke um sich wirft.
Falls du dich fragst, was das wieder für ein tolles Intro in den Artikel ist – ich kann dich beruhigen: Ich frag mich dasselbe.
Jedenfalls habe ich in solch «schmierigen» Lebenspassagen vermehrt Lust auf die ungesunden Lebensmittel. Zucker, Koffein.
Mein Körper unterliegt sozusagen meinen süssen Entscheidungen und nimmt oftmals einfach hin.
Meist viel zu lange.
Und manchmal wehrt er sich.
Ich oute mich als grosser Fan von Vanilla-Cola. Das ist die schwarze Brühe, die direkt vom Chemielabor in meinen Kühlschrank wandert. Während ich das Gebräu konsumiere, rede ich mir ein zu geniessen. Ehrlich betrachtet habe ich einfach den Schalter noch nicht gefunden, den ich umlegen muss (der Sicherungskasten in meinem Kopf braucht eine eigene Postleitzahl).
Immerhin esse ich grüne Bohnen und rede mir ein, so für Ausgleich zu sorgen. Trotzdem greife ich lieber zur Schokolade und will auch nichts von liebevoll geschälten Karottenstäbchen wissen.
Die gute Nachricht?
Ich muss keine Wiese nach vierblättrigen Kleeblättern absuchen. Eine Grossveranstaltung organisieren mit Showacts, Foodtrucks und Kinderschminken. Oder haufenweise Glückskekse essen.
Es reicht, wenn ich akzeptiere, grad etwas zu grobmotorig unterwegs zu sein. Und mich darauf besinne, einzelne Momente mit Glücksgefühlen zu füllen. Schliesslich geht es doch darum, ein Leben mit vielen Glücksmomenten zu geniessen.
Am Ende des Lebens erinnere ich mich nämlich nicht mehr an mein ganzes Leben, sondern an Momente. Ergreifende, berührende und intensive Momente, die mir ein Lächeln ins Gesicht zaubern. Diese Momente werden sich zu einem Film summieren und vor meinem inneren Auge aufleuchten.
Da werde ich mich nicht daran erinnern, den Mini-Kreuzschlitz-Schraubenzieher-Schlüsselanhänger für Rabattpunkte eingelöst zu haben, wie die Einkaufstüte kaputt gegangen ist oder die Klopapierrolle alle war.
Obwohl..
Ich muss keine ständige Grinse- und Winkekatze werden!
Vermutlich geht es im Leben vor allem um das Auskosten dieser einzelnen Momente. Augenblicke, die ich mir selbst ermögliche und für mich ganz besonders sind.
Das bedeutet, nicht ständig grinsend durch die Welt spazieren zu müssen. Das nimmt mir enorm Druck.
Vielleicht sollte ich meine Haare nicht mehr so lange föhnen, um meine Birne auf Betriebstemperatur zu bringen, sondern das Traubenkernkissen in die Mikrowelle schmeissen, um vielmehr mein Bauchgefühl zu erwärmen.
Damit assoziiere ich die Bindung zu mir selbst. Mit der Bindung meine ich weder das Ding auf dem Snowboard, noch das Eindicken von Flüssigkeiten beim Kochen.
Sondern Selbstfürsorge und Selbstliebe.
Wenn ich hart gegen mich selbst bin, kann ich mich nicht lieben. Selbstliebe ist nicht verschwindend laut.
Manchmal ist es die leise Stimme, die dir sagt, dass du es wert bist. Aber vor allem sagt Selbstliebe eines:
Sei für dich da, wenn du dich am meisten brauchst!
Manchmal bedeutet das einen Tee, den du dir aufbrühst und das Handy weglegst. Oder das Öffnen einer Büche Ravioli, die du im Monitorlicht deines Laptops geniesst. Sich selbst Blumen schenken. Oder barfuss in einer floralen Wiese zu laufen, sofern es sich nicht um das Lieblingsgärtchen deiner kleinkarierten Nachbarin handelt.
Oftmals bedeutet das auch mehr Zeit für Aktivitäten einzuplanen.
Auszeiten schaffen, in denen du nichts leisten musst. Kraft schöpfen aus Dingen, die dir Freude bereiten.
Ein bisschen mehr Routine oder ein bisschen mehr Abwechslung – du wirst für dich spüren, was dir fehlt!
Das hat nichts mit Räucherstäbchen oder Zeitschriften-Astrologie zu tun.
Wir brauchen uns – und unsere Selbstliebe – ein bisschen mehr, wenn sich die Dinge etwas «kackiger» anfühlen als sonst.
So wie der Panda auf meinem Smartphone.
Was also würdest du jetzt tun, wenn du dich voll lieben würdest?
Es gibt kein Richtig oder Falsch.
Es gibt deinen Glücksmoment.
Sei für dich da.
Vor allem, wenn du dich brauchst.
In diesem Sinne
Bleiben wir gemeinsam dran – es lohnt sich!
Noémie
PS: apropos Sicherungskasten.. meine technischen Höhenflüge kannst du hier nachlesen: Ausgebrannt – mein Handy lehrt mich Recovery!