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Was steckt in deiner Wundertüte?

Ich brauch nicht gleich ein Champagerfrühstück, doch das da ist Rohkost. Auf nüchternen Magen.
So jedenfalls fühlt es sich an, wenn ich mir mal wieder die Tagesschau ansehe.
Nachrichten, die sich nur in Dramatik toppen können. In der ganzen Medienwelt bekomme ich die schönen Dinge und die darin verborgene Energie gar nicht mit. 

Ich mag Erfolgsgeschichten. Und vor allem solche, die auf einer wahren Gegebenheit beruhen. Geschichten, die Mut machen und ein Lächeln ins Gesicht zaubern. Gilbert Keith Chesterton formuliert es so:

Das Wundervolle an den Wundern ist, dass sie manchmal wirklich geschehen.

In diesem Sinne lädt der Verein Selbsthilfe Thurgau mit Femmes Tische (Perspektive Thurgau) dazu ein, die eigene Wundergeschichte aufzuschreiben. Diese können heute, am 4. Mai 2019 von 13 – 17 Uhr im Selbsthilfe-Mobil am Hafen in Kreuzlingen vorbeigebracht werden. Die Geschichten können auch das ganze Jahr hindurch schriftlich eingereicht werden. Das Motto lautet: «Menschen sind wie Wundertüten».

Ist das nicht wundervoll?

Am 12. November 2019 werden drei Gewinner prämiert am Advents-Apéro. Die drei Gewinner erwartet je eine Ballonfahrt!
Mehr dazu direkt auf der Seite: Selbsthilfe Thurgau

Wie wäre es, das Wunder selbst an die Hand zu nehmen? Basteln wir uns berührende Ereignisse, die wir nicht erklären können. Aussergewöhnliche Momente, in denen wir das Staunen lernen. Machen wir unsere eigenen Geschichten und teilen sie mit der Welt.

Teilen möchte ich heute ein Gedicht mit dir, welches ich vor sieben Jahren geschrieben habe. Vielleicht kann sie dich inspirieren, deine eigene Wundergeschichte aufzuschreiben? 


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Perspektiven verändern

Du willst dich ändern,
um nicht nebensächlich durch’s Leben zu schlendern.
Zwei- und Dreimal hast du’s probiert,
trotzdem ist nichts Auffälliges passiert.

Endlich willst du deine Perspektive wechseln,
kannst deinen Alltag aber kaum drechseln.
Wie gewohnt geht es weder vorwärts noch zurück,
denk mal nach, vielleicht ist das dein Glück?

Ein kleiner Rückschritt ist nicht fatal,
diese Lernerfahrung ist völlig normal.
In Krisen wohnen viele Weisheiten,
es präsentieren sich dir zwei Möglichkeiten.

Eine unendliche Freiheit oder „alles verloren“
ein kleiner Fleck in dir fühlt sich neu geboren.
Du wirst ihn im Seelen-Chaos finden – vertrau mir,
dieser Fleck – deine Chance – gehört nur dir!

Es braucht Mut, seine Krankheit aufzugeben
und sich von völlig neu in sich einzuleben.
Die Voraussetzung für gutes Gelingen,
sich gegen das Gewohnte zu ringen.

Auch wenn die Müdigkeit immer weiter steigt,
achte auf dein Herz, welches dir den Weg zeigt.
Gib ihm genug Zeit – es ist ein langer Prozess,
verbunden mit Ängsten und innerem Stress.

Diese Unruhe hat ihren Grund,
sie zu akzeptieren ist mehr als gesund.
Ob du mir glauben sollst? – Du darfst wählen,
ich werde dir von meinen letzten Jahren erzählen.

Ich war anfangs siebzehn
und wusste, das konnte nur schiefgehn.
Ohne Ausbildung und Geld,
aus der Klinik wieder zurück in meiner Welt.

Keine Perspektive in bunten Farben,
da drückten die schmerzhaft tiefen Narben.
Der Faden war verschwunden, der mich mit dem Leben verband,
bis ich bald nicht mal mehr „Bahnhof“ verstand.

Im selben Moment war ich überzeugt, es geht zu Ende,
da explodierte die alles entscheidende Wende.
Körpereigene Opiate stellten sich ein,
ich versprach mir: „bald wird mein Leben anders sein“.

Um dieses Ziel in richtige Bahnen zu lenken,
veränderte ich zuerst mein schweres Denken.
Mit winzigen Schritten begann ich zu wandern,
dann kam langsam eins zum andern.

Ich begriff Abschied und Neubeginn,
die Dinge machten endlich Sinn.
Mit diesem Gefühl hat sich alles gedreht,
kein Witz – es ist so, wie es da steht.

Jetzt wieder mehr bei mir, damals IV-Rentnerin,
der Faden ist wieder da, ich bin im Leben drin.
Es sprudelt nur so von Ideen und Träumen,
mit dem Drang, das Erlebte an den richtigen Ort zu räumen.

„Resilienz“ – die seelische Widerstandskraft,
ein völlig neues Leben habe ich mir erschafft.
Aus eigener Erfahrung weiss ich jetzt,
dass du dir selbst deine Grenzen setzt.

Und mit den richtigen Weichen
kannst du sogar Unmögliches erreichen!
Unbedeutend wie der Wind gerade weht,
frag dich selbst, warum es nicht geht.

Jederzeit darfst du deinen Wunsch visieren
und dein Leben neu organisieren.
Im selben Trott stehenzubleiben wäre die Alternative,
oder du schreibst selbst von der Frosch- zur Vogelperspektive!

***

Ja, Menschen sind wie Wundertüten! Der Inhalt einer solchen Tüte ist von aussen nicht zu sehen. Welche Überraschungen halten sie für dich bereit?
Was möchtest du in deiner Wundertüte entdecken?

Lassen wir die Bastelstunde beginnen! 

In diesem Sinne
Bleib tütelig dran – es lohnt sich!

Noémie

PS: Mehr Wunder-Inhalt gibts hier: Das Wunder ist eine Frage des Trainings